Digitales Röntgen
Wie funktioniert digitales Röntgen?
Auch im Zeitalter, in dem Untersuchungsmethoden, welche nicht mit Strahlenbelastung verbunden sind (Magnetresonanztomographie, Sonographie/Ultraschall), immer mehr Bedeutung erlangen, sind Röntgenuntersuchungen immer noch ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen bildgebenden Diagnostik.
Mit Hilfe einer Röntgenröhre wird die Röntgenstrahlung erzeugt. Durch eine gezielte Einblendung durchdringt sie die interessierende Körperregion. Hinter dem Patienten wurde früher ein Röntgenfilm positioniert. Die Röntgenstrahlung durchdringt den Körper und wird dadurch unterschiedlich stark geschwächt (wie Sonnenstrahlung durch eine mehr oder weniger dicke Wolkenschicht). Dementsprechend wird der Film wie bei der herkömmlichen Fotografie belichtet und anschließend entwickelt. Heute wird beim digitalen Röntgen, wie auch in unserer Praxis, der Film durch einen sogenannten Detektor ersetzt, vergleichbar mit der digitalen Fotografie. Das Signal des Detektors wird über Computer ausgelesen und in ein Monitorbild umgesetzt.
Was kann mit dem digitalen Röntgen untersucht werden?
Insbesondere aus der Feindiagnostik am Skelettsystem ist die konventionelle Röntgenuntersuchung nicht wegzudenken. So z.B. bei einer entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankung oder bei Knochentumoren. Oft gelingt die artdiagnostische Zuordnung von Veränderungen erst aufgrund eines typischen Röntgenbefundes. Eine häufige Indikation für Röntgenaufnahmen sind Aufnahmen des Skelettsystems, um z.B. nach einem Sturz Knochenbrüche (Frakturen) aufzudecken. Des Weiteren gehört die Röntgenaufnahme des Brustkorbes (Thorax) zur Darstellung von Herz und Lunge, insbesondere bei Verdacht auf eine Lungenentzündung, zu den am häufigsten durchgeführten Untersuchungen. Ergänzt wird das Spektrum durch beispielsweise von HNO-Ärzten gewünschte Spezialaufnahmen. Auch Aufnahmen der inneren Organe wie Untersuchungen der ableitenden Harnwege (Urogenitalsystem) nach intravenöser Kontrastmittelgabe sind möglich.
Welche Vorteile hat das digitale Röntgen?
Gegenüber der herkömmlichen Röntgenaufnahme ist die Strahlenbelastung deutlich reduziert. Aufgrund des höheren Kontrastumfanges sind Fehlbelichtungen kaum noch möglich, Wiederholungsaufnahmen damit deutlich seltener notwendig. Nachbearbeitungsmöglichkeiten am Computer erweitern die Aussagekraft der Bilder. Aufgrund der digitalen Datenspeicherung erübrigt sich der Schritt der Filmentwicklung. Die Untersuchung eines Patienten ist deutlich schneller abzuschließen, die Beurteilung der Qualität der erzeugten Aufnahme unmittelbar nach Erstellung möglich. Ein großes Filmarchiv ist nicht mehr notwendig, Vergleichsaufnahmen von Voruntersuchungen stehen unmittelbar zur Verfügung. Damit sind auch häufiger gewünschte Sofortbefunde in deutlich kürzerer Zeit zu erstellen, Bilder in nahezu beliebiger Zahl auf einer CD mitzugeben.
Wie lange dauert eine digitale Röntgen-Untersuchung?
Das aufwendigste an der Untersuchung ist die vorherige Positionierung. Ist diese erfolgt, liegt die Untersuchungszeit üblicherweise unter einer Sekunde. Nach weiteren fünf Sekunden steht das Bild zur Verfügung. Eine Ausnahme bilden Spezialuntersuchungen wie beispielsweise ein Ausscheidungsurogramm. Hierzu wird Kontrastmittel intravenös injiziert. Es folgen mehrere Röntgenaufnahmen zu verschiedenen Zeitpunkten. Für die gesamte Untersuchung müssen etwa 30 Minuten eingeplant werden..
Wie muß ich mich auf eine digitale Röntgen-Untersuchung vorbereiten?
Eine spezielle Vorbereitung ist nicht erforderlich. Was Sie zur Untersuchung ablegen müssen, erfahren Sie von unserem Personal. Eine vorherige Terminvereinbarung ist innerhalb unserer regulären Öffnungszeiten nicht notwendig. Eine Ausnahme bilden Spezialuntersuchungen, hierzu werden Sie jedoch üblicherweise bereits im Vorfeld durch Ihren behandelnden Arzt informiert.
Ist eine digitale Röntgen-Untersuchung gefährlich?
Der Strahlenschutz spielt bei allen Röntgenuntersuchungen eine große Rolle. Deshalb werden, wenn möglich, Bleiabdeckungen zum Schutz sensibler Organe z.B. der Gonaden (Ovarien, Hoden) angelegt. Die heute eingesetzte digitale Röntgentechnik hilft, die Strahlendosis zu reduzieren. Die mittlere Strahlenbelastung bei einer Röntgenaufnahme des Brustkorbes (Thorax) in einer Ebene beträgt ca. 0,06 mSv. Zum Vergleich dazu beträgt die mittlere natürliche Strahlenexposition pro Jahr in der Bundesrepublik Deutschland in Meereshöhe im Mittel 2,1 mSv. (Unter der natürlichen Strahlenexposition versteht man die aus natürlichen Strahlenquellen herrührende Strahlung).
Röntgenuntersuchungen bei schwangeren Patientinnen werden aus o.g. Gründen nur in Ausnahmefällen durchgeführt. Patientinnen werden gebeten, das Personal über bestehende bzw. mögliche Schwangerschaften zu informieren.